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Erste Bank Open: 2. Wien-Triumph zum Abschied von Erler/Miedler

Das ÖTV-Spitzendoppel setzt sich im Finale des ATP-500-Heimevents im letzten gemeinsamen Match durch.
Verfasst von: Manuel Wachta, 27.10.2024
© GEPA pictures / Walter Luger
Bei ihrem letzten gemeinsamen Auftritt auf der ATP-Tour durften Alexander Erler (links) und Lucas Miedler (rechts) zum zweiten Mal den Siegerpokal in Wien in die Höhe stemmen.

Als erstes rein österreichisches Doppelteam in der Turniergeschichte hatten sie im Jahr 2022 die Doppelkonkurrenz des ATP-Klassikers in Wien gewonnen. Nun haben Alexander Erler und Lucas Miedler diesen großartigen Erfolg gar wiederholt: Der Tiroler (ATP-Doppel 48) und der Niederösterreicher (ATP-Doppel 58) haben Sonntag zu Mittag das Finale der Erste Bank Open für sich entschieden. In der einmal mehr restlos ausverkauften Wiener Stadthalle bezwangen die beiden das britisch-neuseeländische Team Neal Skupski (ATP-Doppel 23) und Michael Venus (ATP-Doppel 24) mit 4:6, 6:3 und 10:1 im Match Tiebreak. Für Erler/Miedler ist es der siebte gemeinsame ATP-Pokal, der vierte in der Heimat, nach den Coups bei den Generali Open Kitzbühel 2021 und 2023 (die Erler auch 2024 gewann) jetzt also auch der zweite in Österreichs Bundeshauptstadt. Die beiden schnappten sich dadurch nicht nur pro Kopf 75.870 Euro Preisgeld, sondern auch je 500 ATP-Punkte. Mit diesen wird sich Erler in der Doppelweltrangliste auf Platz 40 verbessern und Miedler als 46. unter die Top 50 zurückkehren. Erler machte sich zugleich selbst das bestmögliche Geschenk zu seinem diestägigen 27. Geburtstag – und zum Abschied von Doppelpartner Miedler, mit dem er über drei Jahre zusammen gespielt hatte. Denn wie Letzterer bei der Siegerehrung bekanntgab, war es fürs Erste der letzte gemeinsame Start der beiden auf der ATP-Tour – dies dafür mit einem krönenden, würdigen Abschluss.

Erler: „Ich kann das eigentlich noch gar nicht glauben“

Erler/Miedler verabschieden sich hiermit sogar mit zwei ATP-Turniersiegen in Serie, denn erst in der vergangenen Woche hatten die beiden schon beim 250er-Event in Antwerpen triumphiert. Mit dem Selbstvertrauen von sieben Siegen in Folge im Rücken starteten sie ins Endspiel wesentlich besser als ins Semifinale am Nationalfeiertag. Die beiden holten ihre ersten zwei Aufschlaggames jeweils über den Entscheidungspunkt, schlugen selbst sogleich bei ihrer ersten Chance als Rückschläger zum 3:2 zu. Doch aus der 4:2-Führung wurde noch ein 4:6, weil Erler/Miedler nach 40:15 bzw. 30:0 zwei durchaus vermeidbare Serviceverluste bei 4:3 und 4:5 kassierten. Die heimische Erfolgskombo fing sich jedoch gleich zu Beginn des zweiten Satzes wieder, erspielte sich im ersten Game ein 0:40, ehe Skupski beim Entscheidungspunkt nachhalf und per Doppelfehler vollendete. Nun legten Erler/Miedler wieder den höchsten Gang ein, zogen sogar auf 3:0 mit einem Doppelbreak und 40:30 davon. Es wurde aber nochmal kurz knapp: Einem Rebreak zum 3:1 folgte bei 4:3 und 30:40 fast ein weiteres. Die beiden zogen allerdings ihren Kopf aus der Schlinge, sicherten sich in einem spektakulären Returngame das Doppelbreak zum Satzausgleich, spielten sich nun geradezu in einen Rausch und machten dort im Match Tiebreak weiter, das der Perfektion nahekam. Erler/Miedler zogen gleich auf 5:0 davon und ließen keinen Zweifel mehr über die Siegerpaarung aufkommen.

Unter dem lautstarken Jubel des Heimpublikums nützten Erler/Miedler gleich den ersten Matchball. „Es war wirklich Wahnsinn, die Stadthalle war wieder voll“, zeigte sich Erler in seiner ersten Reaktion gegenüber ServusTV von der Stimmung begeistert. „Wir haben im ersten Satz ja auch schon geführt, den dann irgendwie verloren. Im zweiten Satz haben wir zum Glück gleich wieder das Game gemacht und dann super gespielt. Und im Match Tiebreak 10:1 – das haben wir, glaube ich, noch überhaupt nie geschafft. Ich kann mich nicht erinnern“, so Erler. Miedler ergänzte nur schmunzelnd: „1:10 haben wir geschafft.“ Erler strahlte: „Wirklich mega. Die Stimmung war ein Wahnsinn, einfach nur traumhaft – und dass wir’s wieder geschafft haben, ist unglaublich. Ich kann das eigentlich noch gar nicht glauben. Das 4:6 war mental sehr, sehr taff, aber da musst du dann einfach stark bleiben und weitermachen und jeden Punkt spielen. Und dass es danach so ausgeht, ist wunderbar.“ Miedler sah auch in seinem spektakulären Schlag im Liegen im letzten Spiel des zweiten Satzes einen kleinen Puzzlestein im Mosaik: „Der war echt unglaublich. Der war auch nicht unwichtig: Im Endeffekt haben wir den Schwung und die Halle dann echt gut mitgenommen. Da ist die Stimmung, glaube ich, dann nochmal in die Höhe gegangen – auch wenn das fast gar nicht mehr möglich war.“ Angepeitscht von den Fans, spielten Erler/Miedler anschließend ein fehlerfreies Match Tiebreak.

Miedler lässt „die Katze aus dem Sack“

Miedler konnte ihren diesjährigen Coup überhaupt nicht mit jenem 2022 vergleichen: „Es ist ganz anders. Wenn du das vor zwei Jahren nimmst: Nicht schlafen können, eigentlich die ganze Woche überhaupt nicht genießen können. Und die Woche, muss man ja sagen, waren wir in der ersten Runde eigentlich schon weg (2:7 im Match Tiebreak; Anmerkung). Dann haben wir’s gut umgedreht. Und von dem her haben wir uns einfach gesagt: Okay, wir nehmen jetzt mit, was kommt. Es hilft natürlich, wenn man das Ganze schon einmal erlebt hat – die Nacht war ruhiger, das Match und das Einspielen waren auch mehr zum Genießen. Ich möchte keinen der beiden (Titel; Anmerkung) missen.“ In der Siegerehrung auf dem Centre Court machte Miedler dann nach Dankesworten von ihm und Erler reinen Tisch: „Danke an dich, Alex. Es war eine unglaubliche Reise. Die Gerüchte gehen ja schon herum, jetzt lassen wir die Katze aus dem Sack. Wir haben gesagt nach unserem letzten Match wird es offiziell. Das war unser letztes gemeinsames Match.“ Miedler richtete sich ans Publikum: „Danke, dass es (das letzte gemeinsame Match; Anmerkung) für euch hat sein dürfen. Danke, dass wir mit dem Titel hier abschließen haben dürfen. Danke für die ganze Unterstützung, bei allen in Turnieren in Österreich immer. Und ich hoffe, dass wir uns die nächsten Jahre wieder überall sehen und die gleiche Stimmung sein wird. Danke für alles!“ Erler wird an der Seite des Deutschen Andreas Mies, mit dem er im Sommer in Kitzbühel gewonnen hatte, ins Finish der Saison 2024 sowie ins neue Tennisjahr gehen, Miedler wird 2024 mit dem Niederländer Robin Haase beenden und hat noch keinen fixen Partner für 2025.

Österreichs Ex-Doppelgröße Julian Knowle, der die beiden sowohl in Antwerpen als auch in Wien höchstpersönlich betreute, freute sich gegenüber ServusTV, trotz der Trennung, „in erster Linie, dass die beiden hervorragende Turniere gespielt haben und hier zuhause nochmal den Titel holen durften, bei ihrem letzten Turnier zusammen.“ Der Vorarlberger empfand, dass „Alex, der die letzten zwei Wochen wirklich ganz hervorragendes Tennis gespielt hat, im ersten Satz mit seiner Form ein bisschen gekämpft hat. ‚Luci’ hat sehr gut reingefunden, aber Alex hat sich Anfang des zweiten Satzes dann super gefangen. Der war sehr entscheidend, da haben sie dann gleich mit Doppelbreak geführt und sind ein bisschen weggekommen, und Alex hat sich da definitiv ein bisschen freigespielt.“ Zur Trennung wollte sich Knowle nicht viel äußern: „Es ist ihre Entscheidung, sie werden ihre Gründe dafür haben. Ich habe mit ihnen in diesem Jahr angefangen zu arbeiten, und ich war der Überzeugung und bin’s eigentlich immer noch, dass sie auf Sicht in drei bis fünf Jahren das Potential haben, was ganz Großes zu gewinnen. Und das haben sie hier auch gezeigt. Mir persönlich tut’s sehr, sehr leid. Ich wünsche beiden natürlich alles Gute für die Zukunft. Und wer weiß es? Vielleicht ist doch noch nicht das letzte Wort gesprochen oder man sieht sich vielleicht doch zweimal.“

Ticketinformation

Tickets für die noch bis 3. November 2024 laufende „Official Tennis Experience“ im Studio F der Wiener Stadthalle können unter www.championsofvienna.com erworben werden.

| GEPA pictures / Walter Luger

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