Upper Austria Ladies Linz: Alexandrova triumphiert nach Nervenkrimi
Welch ein dramatisches Finale! Ekaterina Alexandrova ist die Siegerin des Upper Austria Ladies Linz 2025. Ganz nach dem Motto „Aller guten Dinge sind drei“ krönte sich die 30-Jährige bei ihrer dritten Finalteilnahme in Oberösterreich nach 2018 und 2024 zum ersten Mal zur Siegerin des Linzer Damentennisklassikers. Nach einem überlegenen Start entwickelte sich das Match gegen die fünftgesetzte Ukrainerin Dayana Yastremska (WTA 72) noch zu einem wahren Nervenkrimi, den die viertgereihte Russin Alexandrova (WTA 30) schließlich nach zwei Stunden und elf Minuten Spielzeit mit 6:2, 3:6, 7:5 für sich entscheiden konnte.
„Es war wirklich ein hartes Match für uns heute auf dem Platz. Ich liebe es jedes Mal, hier zu spielen, und jetzt ist es mir beim dritten Mal endlich gelungen, den Titel zu holen. Ich bin superglücklich, und dieser Ort wird für mich immer besonders und magisch bleiben“, zeigte sich Alexandrova nach Übergabe des Swarovski-Pokals entsprechend glücklich. Es ist ihr fünfter WTA-Turniersieg und der größte Titel seit 2020, als sie in Shenzhen gewinnen hatte können.
Yastremska verpasst Belohnung nach großem Comeback
Eineinhalb Sätze lang sah es so aus, als würde die 30-Jährige die Partie im Schnelldurchlauf für sich entscheiden können, doch Yastremska bewies großen Kampfgeist und spielte nach 2:6, 0:3-Rückstand plötzlich wie entfesselt. Unter großem Applaus des Publikums gewann sie neun Spiele in Folge. Es entwickelte sich ein Match auf Augenhöhe, ehe Alexandrova beim Stand von 5:5 im dritten Satz das entscheidende Break gelang. Yastremska bündelte nochmal die letzten Kräfte und wehrte ganze vier Matchbälle ab, ehe sie sich geschlagen geben musste. „Dayana hat bei den Matchbällen unglaublich gut gespielt, und das war schwer zu akzeptieren, aber ich musste einfach geduldig bleiben und auf den richtigen Moment warten, und der ist dann beim fünften Matchball gekommen“, teilte die Siegerin nach dem Match ihre Gedanken zu den Momenten kurz vor dem Titelgewinn.
Alexandrova gelangen zwar wesentlich weniger Gewinnschläge als ihrer Gegnerin (sieben im Vergleich zu 31 von Yastremska), allerdings unterliefen ihr auch nur 15 unerzwungene Fehler in der gesamten Partie, während Yastremska am Ende auf 41 Fehler ohne Not kam. Die Ukrainerin nahm ihre Niederlage mit Fassung: „Das ist das Leben. Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man. Aber das Jahr ist sehr gut losgegangen, und ich hoffe es geht so, oder sogar noch besser, auch weiter. Ich habe hier schon vier Mal gespielt und wurde hier immer warm empfangen. Ich fühle mich hier auf dem Center Court wie zuhause.“
Alexandrova kann sich neben 500 Weltranglistenpunkten und dem Preisgeld von 147.765 US-Dollar auch noch über den Siegerinnenpokal von Swarovski freuen. In der Weltrangliste verbessert sie sich zudem um fünf Plätze und wird somit ab Montag auf Position 25 stehen. Yastremska erhielt 325 WTA-Zähler, welche sie aktuell besonders gut benötigen kann. Denn erst am Montag war ihr der Australian-Open-Halbfinaleinzug aus dem Vorjahr aus der Wertung gefallen, einen Rückfall von Platz 33 auf 72 mit sich bringend. Nun kehrt sie immerhin exakt unter die Top 50 der Welt zurück.
Turnierdirektorin Reichel feiert 25-jähriges Jubiläum
Neben zahlreichen Zuschauer:innen ließ sich auch Landeshauptmann Thomas Stelzer die große Finalparty nicht entgehen und übernahm unter anderem die ehrenvolle Aufgabe des Münzwurfs vor der Partie. Zudem nützte er nach dem Endspiel die Gelegenheit, Sandra Reichel zu ihrem 25-jährigen Jubiläum als Turnierdirektorin des Linzer Turniers zu gratulieren: „Du leistest mit deinem Team Großes für den Tennissport und auch Großes für Oberösterreich und Linz. Respekt und vielen Dank dafür.“ Diesem Lob schloss sich auch Vizebürgermeisterin Karin Hörzing an: „Es ist nicht selbstverständlich, mit welchem Engagement und großartigem Herz du das machst. Vielen Dank, liebe Sandra.“
Babos und Stefani gewinnen im Doppel
Abgerundet wurde der Finaltag durch das Endspiel des Doppelbewerbs. Im Anschluss ans Einzelfinale forderten Timea Babos (Ungarn) und Luisa Stefani (Brasilien) die Schwestern Nadiia und Lyudmyla Kichenok aus der Ukraine heraus. Und diese Partie stand dem Einzelendspiel mit Blick auf die Spannung in nichts nach. Am Ende zeigte die an Position vier gesetzte Paarung Babos/Stefani Comeback-Qualitäten und gewann nach 93 Minuten mit 3:6, 7:5 und 10:4 im Match Tiebreak. Für die beiden ist es der erste gemeinsame Titel auf der Tour. „Wir haben uns erst in letzter Sekunde zusammengetan, und ich würde sagen, es war sehr erfolgreich für uns“, lachte Babos nach Übergabe des Pokals und bedankte sich auch für die fantastische Unterstützung des Publikums.
Im kommenden Jahr wird das Upper Austria Ladies Linz sein 35-jähriges Bestehen feiern. Die Jubiläumsausgabe des WTA-Turniers ist für den 1. bis 8. Februar terminisiert.