ÖTV-Geschäftsführer Schweda: "ORF SPORT+ muss bleiben"
Bei einer Gesprächsrunde auf Einladung des "Kurier" setzte sich ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft Thomas Schweda vehement für die Beibehaltung des ORF-Spartensenders Sport + ein und warnte vor einem Schnellschuss: "Der Tennissport wäre von einer Einstellung sehr stark betroffen. Zwei Drittel des Werbewerts fallen auf den TV-Bereich zurück, und davon werden fast hundert Prozent über ORF SPORT+ generiert."
Österreichs Challenger-Turniere, die Staatsmeisterschaften inklusive des Rollstuhltennis-Bewerbs sowie die Partien der österreichischen Nationalteams im Davis Cup und Billie King Jean Cup wurden in den letzten Jahren fast ausschließlich auf ORF SPORT+ übertragen. Ein derzeit diskutiertes Konzept, diese Sendeflächen auf ORF1 zu verfrachten, hält Schweda für wenig realistisch: "Allein die Staatsmeisterschaften wurden auf ORF SPORT+ drei bis vier Tage mehrere Stunden lang bis in den Abend übertragen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ähnliches auf ORF1 möglich ist. Genau aus diesem Grund ist ORF SPORT+ ja damals geschaffen worden."
Alternativen im digitalen Bereich begrüßt Schweda, doch sei dafür eine Vorlaufzeit unabdingbar: "Parallel zu ORF SPORT+ kann man in drei bis vier Jahren unter Einbeziehung von Experten sicher etwas entwickeln. Wir haben in diesem Bereich unsere Hausaufgaben bereits gemacht und die Plattform oetv.tv geschaffen, wo etwa Bundesliga-Spiele gezeigt werden." Ein kurzfristiger Ersatz für die Fernsehpräsenz könne dies aber noch nicht sein.
Eine Grundabdeckung an TV-Sendefläche sei laut Schweda notwendig, um weiterhin eine Vorbildwirkung für junge Spielerinnen und Spielern sowie Visibilität für Sponsoren zu gewährleisten. "Der Sport ist ein wichtiger Eckpfeiler der Gesellschaft und hat auch eine wertvolle gesundheitliche Funktion. Die vergleichsweise geringe Einsparung rechtfertigt die Einstellung des Senders in keinster Weise."
Der gesamte "Kurier Sport Talk", an dem auch Bernd Rabenseifner, Generalsekretär des Handballbunds, sowie Stefan Fegerl, Vizepräsident und Sportdirektor des Tischtennisverbandes, teilnahmen, ist unter diesem Link aufzurufen.