Österreichs Bundesregierung gibt Bekenntnis zu ORF SPORT+ ab – „Es geht in die richtige Richtung"
ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft Thomas Schweda mahnt indes zur Eile, um Alternativmöglichkeiten für die Zukunft auszuarbeiten.
Die Aufregung war enorm, als vor rund fünf Wochen offiziell bekanntgeworden war, dass die Einsparungspläne seitens des ORF die Einstellung der linearen Form von ORF SPORT+ vorsehen. Der seither vehemente Gegenwind aus der heimischen Sportwelt, welcher ein enormer Verlust des TV-Werbewerts und der Sponsoreneinnahmen blühen würde, dürfte nun aber doch zu einer Kehrtwende führen. Ein klares Zeichen in dieser Hinsicht hat am Donnerstag jetzt auch die Österreichische Bundesregierung gesetzt, die sich im Rahmen einer Pressekonferenz zum Erhalt der Inhalte von ORF SPORT+ bekannt hat. Das haben Medienministerin Susanne Raab und die Grünen-Klubobfrau Sigrid Maurer verlautbart.
Österreichs Bundes-Sportorganisation Sport Austria, die zuletzt einen Gesprächsreigen absolviert und sich für den rot-weiß-roten Sport in dieser Thematik sehr starkgemacht hatte, begrüßte dieses Bekenntnis der Österreichischen Bundesregierung ausdrücklich: „Unsere Botschaft ist angekommen!“, befand Sport-Austria-Präsident Hans Niessl dazu per Presseaussendung. „Wir freuen uns über das heute öffentlich getätigte Bekenntnis der Regierung zu den wichtigen Inhalten von ORF SPORT+. Sport Austria hat zur ORF-SPORT+-Frage sehr viele Gespräche geführt und dabei immer wieder auf die Gefahr aufmerksam gemacht, die ein konzeptloses Streichen dieser Sendefläche für die Vielfalt der heimischen Sportkultur – vom Spitzen- bis zum Breitensport – bedeutet hätte. Das wäre einem Kahlschlag gleichgekommen! Dieser wurde nun u. a. auch deshalb gestoppt, weil wir in unseren Gesprächen stets klargemacht haben, dass der ORF seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag bei der Sportberichterstattung nur erfüllen kann, wenn er eine Sendefläche wie ORF SPORT+ anbietet“, so Niessl.
ÖTV: „Gleich morgen an der Zukunft arbeiten“
Sehr erfreut nahm man die jüngsten Entwicklungen natürlich auch im Österreichischen Tennisverband zur Kenntnis. „Das ist ein sehr positives und wichtiges Signal vonseiten der Österreichischen Bundesregierung“, betonte ÖTV-Präsident Martin Ohneberg. „Eine Einstellung von ORF SPORT+ wäre auch nicht zu akzeptieren gewesen. Wir sind nunmehr wieder zuversichtlich, dass es in die richtige Richtung geht und man die Bedeutung von ORF SPORT+ für Österreichs Sportwelt erkannt hat.“ ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft Thomas Schweda mahnte indes: „Es ist gut, wenn uns ORF SPORT+ nun zumindest ein paar Jahre in dieser Form erhalten bleiben sollte. Es gilt jedoch jetzt schon zu starten, Alternativmöglichkeiten im Digital-TV und Streaming vorzubereiten. Es ist keine Zeit, um sich auf einer möglichen Frist, bis wann der Sender fortgeführt wird, auszuruhen. Gleich morgen muss begonnen werden, an der Zukunft zu arbeiten.“ Die Meinung vertrat indes auch Niessl: „Auch angesichts des heutigen Bekenntnisses bleibt es aber freilich unsere Linie, dass ORF SPORT+ so lange in seinem jetzigen Umfang bestehen muss, bis ein tragfähiges, attraktives Alternativkonzept umgesetzt und allen zugänglich ist. Wir freuen uns auf die ersten Konzepte und auf weitere Gespräche.“