Steirischer Tennisverband

0:2 in Kroatien: Österreichs Herren benötigen in Rijeka ein Davis-Cup-Wunder

Sowohl Dennis Novak als auch Dominic Thiem verlieren am ersten Tag ihre Einzelmatches.
Verfasst von: Manuel Wachta live aus Rijeka, 04.02.2023
© GEPA pictures/ Matic Klansek
Dominic Thiem

Als knapper Außenseiter war Österreichs Herren-Nationalteam zur Qualifikationsrunde für die Davis Cup by Rakuten Finals nach Kroatien angereist. Nach dem ersten Spieltag in Rijeka braucht es statt einer erhofften Überraschung nun jedoch ein kleines Wunder: Denn die ÖTV-Auswahl ist durch zwei Niederlagen von Dennis Novak und Dominic Thiem mit 0:2 in Rückstand geraten und muss damit am Sonntag alle drei verbleibenden Spiele gewinnen, um den Sprung zum hochprämierten Finalturnier doch noch zu schaffen. Zum Auftakt am Samstagnachmittag zog Österreichs Nummer zwei, Novak (ATP 144), gegen den Spitzenspieler der Gastgeber, Borna Coric (ATP 23), nach hartem Kampf mit 3:6, 5:7 den Kürzeren. Im Anschluss musste sich auch ÖTV-Aushängeschild Thiem (ATP 99) dem groß aufspielenden Borna Gojo (ATP 121) mit 3:6, 6:7 (2) geschlagen geben. Am Sonntag eröffnet das Doppel Alexander Erler (ATP-Doppel 49) und Lucas Miedler (ATP-Doppel 56) gegen Ivan Dodig (ATP-Doppel 11) und Nikola Mektic (ATP-Doppel 8), in dem Österreichs aufstrebendes Duo gegen zwei absolute Weltklassespieler als Außenseiter zu sehen ist. Danach stünde das Einser-Duell zwischen Thiem und Coric auf dem Plan. Fürs potenziell entscheidende fünfte Spiel sind derzeit Novak und Gojo aufgestellt. Der zweite Spieltag ist ab 13:00 Uhr nicht nur wieder live auf www.oetv.tv bzw. www.laola1.at / LAOLA1 TV zu sehen, sondern diesmal auch live auf ORF SPORT +.

Novak schöpft trotz Niederlage „Zuversicht für morgen“

Vor den Augen von ÖTV-Präsident Martin Ohneberg, ÖTV-Vizepräsident Jürgen Roth, ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft Thomas Schweda, ITF-Präsident David Haggerty und Co. stemmten sich die zahlenmäßig naturgemäß in der Minderheit befindlichen rot-weiß-roten Fans, samt ÖTV-Davis-Cup-Fanclub, tapfer, lautstark und erfolgreich gegen die in Summe äußerst faire Heimstimmung im gut besuchten Sportzentrum Zamet. So wie sich auch Novak in seinem ersten Duell mit Coric wacker dagegenstemmte, gegen den Sieger des ATP-Masters-1000-Turniers in Cincinnati 2022. In einem Match, das zunächst völlig auf Augenhöhe stattfand, dem Niederösterreicher danach aber kurzzeitig entglitt. Nach zwei Spielbällen bei 1:2 stand es wenig später 1:4 und 15:40. Der 29-Jährige bekam mit dem letztlich erfolgreichen Verkürzen zum 2:4 Aufwind, fand beim nächsten Game sogar eine Breakmöglichkeit vor, konnte diese allerdings nicht verwerten. Kurz darauf machte Coric, der vor allem im ersten Satz nichts verschenkte, kaum Eigenfehler beging und gut servierte, bei 5:3 mit einem Servicewinner den Sack im ersten Durchgang zu. Im Zweiten kämpfte Novak lange erfolgreich und vehement gegen den Rückstand an. In einem Satz mit die längste Zeit vielen umkämpften Aufschlagspielen wehrte er im ersten Spiel noch einmal sowie im siebten Game dreimal einen Breakball ab, einen Serviceverlust zum 5:6 konnte er dann allerdings nicht mehr abwenden.

Coric servierte zu null aus, nützte nach 1:58 Stunden Spielzeit den ersten Matchball und brachte die Hausherren hiermit auf Kurs. „Es war gegen ihn schwer zu spielen. Vor allem mit seiner Rückhand macht er so wenig Fehler. Er hat gezeigt, warum er die Nummer 23 der Welt ist“, meinte Novak nach seiner Vorstellung, die er trotzdem keinesfalls schlecht sah: „Ich habe das Risiko genommen. Ich wusste, dass ich das auch machen muss, denn sonst spielen wir unendlich lange Rallys. Ich habe dabei vielleicht ein paar Fehler zu viel gemacht. Es war dennoch ein sehr knappes Match, wir haben fast zwei Stunden an zwei Sätzen gespielt. Ich finde, ich hatte meine Chancen. Ich habe nicht schlecht gespielt, es war aber einfach nicht genug.“ Es bleibe ihm dafür die positive und wichtige Erkenntnis, „dass ich mit solchen Leuten mithalten kann – auch zwei Stunden lang. Körperlich habe ich große Fortschritte gemacht.“ Mit 29 Jahren sehe man den fittesten Dennis Novak in seiner Laufbahn. „Ich glaube, dass ich mir nicht so viel vorwerfen kann, bis auf ein paar unerzwungene Fehler zu viel, aber die passieren gegen solch einen Spieler eben einfach. Ich habe ein gutes Match gespielt, und das gibt mir natürlich Zuversicht für morgen. Mit einer Niederlage kann man nie zufrieden sein, ich kann jedoch auch viel Positives daraus mitnehmen“, beschloss er seine Analyse.

„Richtig frustrierter“ Thiem: „Das Tiebreak muss ich besser spielen“

Es lag damit an Thiem, am ersten Tag für Österreich die Kohlen aus dem Feuer zu holen, beim ebenfalls ersten Duell mit Gojo. Doch die Begegnung sollte ähnlich wie jene Novaks verlaufen: Eine über weite Strecken ansprechende Leistung war unterm Strich nicht gut genug. Auch im Falle des so wie Novak 29 Jahre alten Niederösterreichers entschied ein schwaches Aufschlaggame zum 1:3 den ersten Satz. Weder eine Breakchance gleich im ersten Game, noch zwei Möglichkeiten bei 2:4 und 15:40 als Rückschläger konnte Thiem in ein Break ummünzen. Ab dem Ende des ersten Durchgangs, den Gojo zu null beendete, blieb der kroatische Lokalmatador bei eigenem Service dann lange Zeit unantastbar und spulte seine Aufschlagspiele meist trocken und schnell ab, mit einer hohen Quote erster Aufschläge, die er regelmäßig mit bis zu 229 km/h ins Spielfeld zimmerte. Erst im Finish wackelte Gojo ein wenig, war Thiem bei 5:4 zweimal nur zwei Punkte vom Satzausgleich entfernt – und vermochte beim nächsten Spiel selbst drei Breakbälle gekonnt und mutig zu entschärfen. Ein Tiebreak musste entscheiden. Dort konnte der US-Open-Sieger 2020 ein Minibreak zum Beginn gleich wieder zum 1:2 aufholen, doch legte einen Doppelfehler nach – und konnte letztlich nicht mehr zulegen.

Mit einem herausragenden, krachenden Returnwinner schlug Gojo beim ersten Matchball sofort zu – und bescherte den ÖTV-Herren die denkbar ungünstigste Ausgangslage nach dem ersten Tag. „Es war eine ziemlich enge Partie, mit einem schlechten Aufschlagspiel von mir im ersten Satz. Er hat über das gesamte Match hinweg gut serviert, die meisten Aufschläge zwischen 220 und 230 km/h, und die wenigen Chancen, die habe ich einfach nicht genützt“, beklagte Thiem. Dass er sich gegen gute Aufschläger zu wenige Chancen erarbeite, ziehe bei ihm sich bereits längere Zeit durch. „Und das Tiebreak war schwach, das muss ich besser spielen – da waren ein paar Fehler dabei, die mir in dieser Situation einfach nicht passieren dürfen“, ärgerte sich Thiem, der sich dabei von Gojos Darbietung „nicht wirklich überrascht“ zeigte: „Ich glaube nicht, dass er über seinen Verhältnissen gespielt hat – sondern einfach das, war er kann. Ich habe ihn im United Cup und letztes Jahr im Davis Cup gesehen. Es war wie erwartet, aber natürlich sehr schwierig.“ Unterm Strich letztlich zu schwierig, und so wurde es nichts mit einem Sieg in der für Österreich vermeintlich die beste Erfolgschance bietenden Partie. „Ich bin richtig frustriert, weil es 0:2 steht, weil ich dem Team gerne geholfen und den Punkt zum 1:1 geholt hätte.“

Melzer spricht Klartext: „Müssen auf ein Wunder hoffen“

Auch die unentwegten Anfeuerungen seitens ÖTV-Davis-Cup-Kapitän und -Sportdirektor Jürgen Melzer, der Betreuerriege und durch die rot-weiß-roten Fans in der Arena (Novak und Thiem unisono: „Die waren wirklich laut und haben eine super Stimmung gemacht“) konnten am unerfreulichen Zwischenstand nichts ändern. Dementsprechend sah Melzer „einen gebrauchten Tag. Im ersten Match spielt Dennis im ersten Satz ein fürchterliches Aufschlaggame, der diesen entscheidet. Im Zweiten war er ein bisschen besser dabei“ – und die Chancen seien dagewesen, „man muss aber sagen, dass Coric der Bessere war, auch viel solider. Er hat ganz wenige Fehler gemacht. Wenn Dennis nicht superaggressiv in die Ecken getroffen hat, hat der eigentlich ganz normal zurückgespielt. Der hat schon bewiesen, warum er im Ranking so weit vorne steht.“ Thiems Match tue „natürlich weh“, bekannte Österreichs Davis-Cup-Rekordspieler – „weil man auf der einen Seite gesehen hat, wie sehr er will, und man kann ihm keinen Vorwurf machen. Domi hat mit allem, was er gehabt hat, dagegengehalten, sich nicht einen Punkt hängenlassen und gebracht, wo ich sagen würde, das ist das, was er im Moment hat.“ Melzer trauerte zugleich auch dem vergebenen Breakball aus dem ersten Spiel nach: „Ich sage: Wenn er das Break zum 1:0 macht, läuft die Partie wahrscheinlich ganz anders.“ Doch stattdessen spielte Gojo kurz darauf vorneweg, „da spielt es sich dann halt einfach leichter.“ Derzeit laufe es schlicht auch nicht in Thiems Richtung. Im Tiebreak seien es „zwei, drei Fehler zu viel“ gewesen.

„Im Endeffekt stehen wir jetzt mit einem 0:2 da und müssen wir morgen auf ein Wunder hoffen“, sprach Melzer Klartext. „Ich erhoffe mir morgen einfach mal eine gute Leistung im Doppel, und dann schauen wir mal, was danach passiert.“

Davis Cup 2023, Qualifikationsrunde in Rijeka:

Kroatien – Österreich 2:0

Samstag, 14:00 Uhr:
Borna Coric – Dennis Novak 6:3, 7:5
Borna Gojo – Dominic Thiem 6:3, 7:6 (2)

Sonntag, 13:00 Uhr
Ivan Dodig / Nikola Mektic – Alexander Erler / Lucas Miedler
Borna Coric – Dominic Thiem
Borna Gojo – Dennis Novak

© GEPA pictures/ Matic Klansek
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